Newsletter Juni 2025

„Thank you all so much for your great support for the Rapcha people! We are very happy that Re:Help is supporting our small village since so many years.“ (Übersetzung: Vielen Dank für Ihre großartige Unterstützung für die Dorfbewohner von Rapcha! Wir sind sehr glücklich darüber, dass Re:Help unser kleines Dorf seit so vielen Jahren unterstützt.)
Beginnend mit diesem Gruß von Pancha freuen wir uns, dass wir Ihnen wieder viele Neuigkeiten rund um unseren Verein und unsere Tätigkeiten in Nepal berichten dürfen.
Das von Re:Help finanzierte und im November 2024 eröffnete Boys Hostel hat sich sehr gut etabliert und die Schüler fühlen sich wohl. Zuständig für die Betreibung ist in Absprache mit dem Schulmanagement-Team der englische Verein „Stay at School“, welcher auch das Girls Hostel seit Dezember 2021 erfolgreich betreibt. Wir freuen uns, dass mit diesem Verein ein zuverlässiger und loyaler Partner gefunden wurde und die Kooperation zwischen der Schule und „Stay at School“ reibungslos funktioniert.
Im März fand wieder ein zweitägiges Gesundheitscamp der Shanti Leprahilfe e.V. in Rapcha statt und über 650 Patienten erhielten kostenlose, medizinische Behandlungen. Die Dorfbewohner sind sehr dankerfüllt für dieses Angebot, denn in Nepal kann sich kaum jemand den Gang zum Arzt leisten. Re:Help unterstützt jedes Gesundheitscamp mit einer Spende an Shanti in Höhe von € 5.000,- und übernimmt die Kosten für Verpflegung, Unterbringung und Transport für das medizinische Team. Wir sind Shanti sehr verbunden, dass sich die Mitarbeiter seit 2021 mindestens zwei Mal im Jahr auf die beschwerliche Reise in unser abgelegenes Dorf machen, um die Menschen dort zu behandeln. Und nicht nur das! Bei schlimmeren Fällen werden die Patienten auf Kosten von Shanti nach Kathmandu zur weiteren Behandlung gebracht. Bei unserem letzten Aufenthalt im November 2024 wurden die Ärzte auf Aash Bahadur Rai aufmerksam. Er hatte vor längerer Zeit einen Schlaganfall und litt seitdem an einer halbseitigen Spastik. Zu allem Unglück lebte er alleine und war dem Alkohol verfallen. Ab und zu kamen die Nachbarn vorbei und kümmerten sich etwas um ihn. Nach Absprache mit den zuständigen Behörden – ja, auch in Nepal kann man die Menschen nicht einfach irgendwohin verfrachten – holte ihn Shanti in deren Einrichtung nach Kathmandu, wo er unter anderem täglich physiotherapeutische Behandlungen erhält, dem Alkohol abgeschworen hat und sich darüber freut, ein Teil der großen Shanti-Familie zu sein.

Neuigkeiten gibt es auch aus unserem Kindergarten. Das kleine „Wartehäuschen“ für die Eltern ist fertiggestellt worden. Jetzt müssen die Abholer nicht mehr bei Wind und Wetter oder sengender Sonne draussen vor dem Kindergarten auf die Kleinen warten, sondern geschützt und trocken im Pavillon.
Da im April die großen Schulferien waren und somit auch der Kindergarten geschlossen war, haben wir unsere beiden Erzieherinnen Maiya Devi und Rashmaiya für eine vierwöchige Fortbildung ins Montessori-Trainingscenter nach Kathmandu geschickt. Zahlreiche Fotos und Nachrichten erreichten uns von den beiden, sie freuten sich sehr darüber, dass Re:Help ihnen die Möglichkeit geboten hatte, sich fortzubilden und sie bedankten sich herzlich dafür. Beide lernten viel Neues im Bereich pädagogische Frühförderung und erhielten zahlreiche Ideen, wie sie die Kinder altersgerecht betreuen können.

Für Rashmaiya war es eine neue Erfahrung, an einer Fortbildung teilzunehmen und sie blühte in ihrer Funktion als Erzieherin richtig auf. Wir sind sehr dankbar, dass sie im Kindergarten von Rapcha arbeitet, denn sie hatte vor drei Jahren einen harten Schicksalsschlag erleben müssen. Ihr Ehemann Bhim, ein angesehener Lehrer der Shree Basakhali Secondary School, hatte sich im Sommer 2022 das Leben genommen. Rashmaiya war am Boden zerstört. Durch ihre Tätigkeit im Kindergarten fand sie wieder zurück ins Leben und bereichert nun mit ihrer fröhlichen Art den Alltag der Kinder. Und ausserdem sind Maiya Devi und sie gute Freundinnen geworden.
Unser Projektleiter Pancha hat uns darüber informiert, dass er gerade dabei ist, für unser neuestes Projekt „Bau einer Schüler-Sanitäranlage“ die erforderlichen Unterlagen bei den Behörden einzureichen und die entsprechenden Genehmigungen für den Neubau einzuholen. Mit dem Bau soll dann schnellstmöglich begonnen werden, da die derzeitige WC-Anlage in einem katastrophalem Zustand ist. Die Gesamtkosten für dieses Projekt werden sich auf rund € 35.000,- belaufen.
Ein weiteres, wichtiges Projekt, welches sich noch im internen Aufbau befindet, ist die Einrichtung eines „Nothilfefond für benachteiligte Kinder aus Rapcha“. Dies benötigt jedoch etwas Zeit, da erst ein detaillierter Kriterienkatalog in Zusammenarbeit mit den Dorfkomitees und den örtlichen Behörden erstellt werden muss.
Des Weiteren möchten wir ein Gemeinschaftsfahrzeug für die Dorfbewohner von Rapcha kaufen. In Abstimmung und Koordination mit dem örtlichen Verein RBC könnte dieses Fahrzeug für dringend medizinisch notwenige Fahrten nach Phaplu (etwa 4-5 Stunden Fahrzeit für ca. 35km) verwendet werden. Dort befindet sich das nächstgelegene Krankenhaus. Allerdings benötigen wir dazu ein äusserst geländegängiges Fahrzeug und einen sehr erfahrenen Fahrer, denn die „Strasse“ zwischen Phaplu und Rapcha ist nicht ausgebaut und gleicht eher einer Buckelpiste.
Liebe Spender/Innen, liebe Mitglieder! Dank Ihrer Spendenbereitschaft haben wir schon so vieles in den vergangenen zwölf Jahren in Rapcha erreicht! Die Dorfgemeinschaft und wir von Re:Help bedanken uns von Herzen bei Ihnen, denn mit Hilfe Ihrer finanziellen Unterstützung können wir unsere Projekte in Nepal weiter vorantreiben und realisieren. Vielen Dank für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit!