Eine Reise nach Rapcha…immer wieder schön!

Sehr geehrte Unterstützer, liebe Mitglieder!

Nach meinem dreiwöchigen Aufenthalt in Nepal bin ich gestern (21.05.2016) nach Deutschland zurückgekehrt und möchte einige persönliche Worte an Sie richten. Ziel und Zweck meiner Reise war es, alle offenen Fragen zu den Projekten Schul- und Kindergartenbau zu klären und sicherzustellen, dass die Spendengelder zweckgemäss und im Sinne des Vereins verwendet werden. Als Vorsitzende und Gründerin von Re:Help freue ich mich sehr darüber, Ihnen mitteilen zu können, dass die Projekte erfolgreich angelaufen sind und somit Ihre finanzielle Unterstützung bei den Dorfbewohnern direkt ankommt.

Viele Gespräche standen auf meinem Plan. Das erste fand mit den Mitgliedern des Kindergarten-Komitees in Kathmandu statt. Diese Mitglieder sind alle in Rapcha geboren, wohnen und arbeiten aber in Kathmandu. Dennoch engagieren Sie sich weiterhin für ihr Heimatdorf und unterstützen die Bewohner finanziell. Unten finden Sie eine chronologische Auflistung aller Gespräche und Termine sowie eine kleine Bilderreise meines Aufenthaltes in Rapcha.

Eine ganze Woche blieb ich in Rapcha und der Empfang im Dorf war wie immer äusserst herzlich und ich fühlte mich sehr wohl. Ich war von den Fortschritten im Dorf seit meinem letzten Besuch (November 2015) positiv überrascht. Der Ausbau der Strasse von Phaplu hatte mittlerweile das Dorf erreicht – auch wenn die „Strasse“ mehr einem Forstweg gleicht und vielleicht einmal pro Woche ein Traktor dort entlang fährt. Für die Menschen dort ist es jedoch ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft. Auch an der Schule hatte sich einiges getan. Zwei der zerstörten Schulgebäude wurden bereits abgerissen und der Neubau – mit Hilfe von anderen Hilfsorganisationen – ist im vollem Gange. Einige Menschen renovieren ihre Privathäuser, manche sind umgezogen, die meisten leben jedoch immer noch in den Notunterkünften oder den kaputten Wohnhäusern.

Meine persönlichen Highlights waren die Feier der Grundsteinlegung des Kindergartens und die Übergabe der Geschenke an die Schüler. Selten habe ich so viele fröhliche Kinder erlebt und so viel Freude in den Augen gesehen! Bei den Geschenken handelt es sich um ein Buntstifteset und Zeichenpapier. Bei uns hier in Europa hat das jedes Kind im Schulranzen –  für die Kinder in Rapcha ist es eine Kostbarkeit!

Viel zu schnell ging die Woche in Rapcha zu Ende und der Abschied fiel mir nicht leicht. Nach wie vor bewundere ich diese Menschen zu tiefst dafür, wie sie ihr Schicksal meistern und sich trotz aller Widrigkeiten ihren Humor bewahren.

Liebe Spenderinnen, lieber Spender, liebe Mitglieder! Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Unterstützung, ohne die unsere Arbeit nicht möglich wäre! Vielen, vielen Dank für jeden einzelnen Euro!

Herzlichst, Ihre Renate Kotz

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Meeting mit dem Kindergarten-Komitee in Kathmandu am Freitag, 29.04.2016    

Dieses Treffen diente dazu, mit den Komitee-Mitgliedern das Gesamtkonzept des Kindergarten-Projekts zu besprechen. Unter anderem wurden folgende Themen diskutiert:

  • Grundstück, auf welchem der Kindergarten gebaut wird
  • erbebensichere Bauweise
  • Wasser- und Stromversorgung des Gebäudes
  • Gesamt-Kostenplan
  • Arbeitskräfte für den Bau
  • Personalkosten
  • Kindergartengebühren für die Eltern
  • Unterstützung des Projekts von der Nepalesischen Regierung

Alle Anwesenden hatten sich auf das Treffen gut vorbereitet und offene Fragen seitens Re:Help konnten rasch geklärt werden. Das Komitee betonte mehrmals, wie sehr man sich über die Realisierung des Kindergartenprojekts freue, da es seit vielen Jahren ein Wunsch der Dorfgemeinschaft von Rapcha ist.

Meeting mit dem Kindergarten-Komitee in Kathmandu, 29.04.2016

Meeting mit dem Kindergarten-Komitee in Kathmandu, 29.04.2016

Buntstifte und Papier für die Schüler der Shree Basakhali Secondary School

Da Re:Help nicht mit leeren Händen nach Rapcha kommen wollte, wurden am Nachmittag gemeinsam mit dem Schuldirektor Herrn Kumar Shresta und unserem Freund und Vertrauensmann Pancha Khaling Rai, Buntstifte und Papier für die Schüler eingekauft. Jeweils 400 Stück wurden beim Großhändler in Kathmandu erworben und per Jeep nach Phaplu gesendet. Von dort wurden die Geschenke per Träger nach Rapcha transportiert.

Verpacken der 400 Zeichenblöcke und Buntstifte für die Schüler in Rapcha.

Verpacken der 400 Zeichenblöcke und Buntstifte für die Schüler in Rapcha.

Meeting mit dem Kindergarten-Komitee in Rapcha am Dienstag, den 03.05.2016 

Nach meiner Ankunft im Dorf am 02.05.2016 folgten die Besprechungen mit den veschiedenen Dorfkomitees. Als Erstes stand ein Treffen mit den Mitgliedern des Kindergarten-Komitees welche ständig vor Ort sind, auf der Agenda. Die Gespräche waren sehr informativ und aufschlußreich. Hier einige Stimmen der Mitglieder zur Projektrealisierung:

  • Man Bahandur (Buchhalter des Kindergarten-Komitees): „Vielen Dank an Re:Help, dass wir mit euch dieses wichtige Projekt verwirklichen können! Seit den Erdbeben haben wir keinen Raum mehr, wo die Kleinen in den Kindergarten gehen können, da die Schule so stark zerstört wurde.“
  • Narmaja Rai (Erzieherin): „Ich arbeite sehr gerne mit den Kleinen und mein Beruf macht mir viel Spaß. Ich möchte viele weitere Jahre hier arbeiten und wünsche mir daher eine noch bessere Ausbildung.“
  • Ultramaja Bika (Hausfrau, 5 Kinder, Kaste der Unberührbaren): „Ich freue mich sehr über den Bau des Kindergartens und, dass auch die Kinder der Unberührbaren diesen besuchen dürfen. Somit haben auch arme Leute eine Chance auf eine gute Ausbildung – von Anfang an!“
Treffen mit dem Kindergarten Komitee in Rapcha

Treffen mit dem Kindergarten Komitee in Rapcha

Meeting mit dem MIC (Motherland Improvement Club) am Mittwoch, 04.05.2016 in Rapcha

Da es in Nepal keine verwaltungspolitischen Strukturen gibt, wurde in Rapcha vor 17 Jahren der MIC gegründet. Dieser ist eine Art Gemeinderat und Ansprechpartner der Dorfbewohner in allen Belangen. Die Beratung ist kostenlos. MIC berichtete an Re:Help, dass mittlerweile einige Bewohner ihre zerstörten Häuser wieder aufbauen. Die Finanzierung dafür erfolgt über Kredite bei den Banken, da Hilfe von Seiten der Regierung nicht in Sicht ist. Die Dorfbewohner stellen die Arbeitstrupps und helfen sich gegenseitig beim Wiederaufbau. Nach einem rollierendem System ziehen die Arbeitstrupps von Baustelle zu Baustelle. So helfen sich die Dorfbewohner gegenseitig. Weiters berichtet der MIC, dass der Baufortschritt der Strasse mittlerweile das Dorf erreicht hat.

Meeting mit MIC

Meeting mit MIC

Re:Help finanziert ein Schulgebäude
Meeting mit dem Schulkomitee der Shree Basakhali Secondary School und Schuldirektor Kumar Shresta am Donnerstag, 05.05.2016 

Herr Kumar Shresta berichtet von der sehr schwierigen Situation nach den Erdbeben. Von 19 Klassenräumen können nur mehr vier benutzt werden. Zelte dienen als Notklassenräume. Er freut sich daher ganz besonders darüber, dass Re:Help die Finanzierung eines Gebäudes mit 2 Klassenräumen übernimmt und spricht uns seinen Dank aus. Auch hier wird der Bau erdbebensicher ausgeführt. Sobald das alte, zerstörte Gebäude abgerissen ist und alle erforderlichen Baumaterialien beschafft wurden, erfolgt der Baubeginn. Besonders erfreulich ist, dass andere Hilfsorganisationen die restlichen Gebäude finanzieren. So steht einem regulärem Schulbetrieb schon bald nichts mehr im Wege.

Treffen mit dem Schuldirektor und dem Schul-Komitee

Treffen mit dem Schuldirektor und dem Schul-Komitee

Grundsteinlegung des Basakhali Ma.Vi Rapcha Kindergartens am Sonntag, 08.05.2016

Nachdem am Vormittag nochmals die genaue Lage des Gebäudes ausgemessen wurde, konnte der Grundstein für den Kindergarten gelegt werden. Dies erfolgte gemeinsam mit dem Schuldirektor Kumar Shresta und dem Vorsitzendem des Schulkomitees, Herrn Ananda Rai. In einer feierlichen Zeremonie gemeinsam mit den Dorfältesten und den Kindern wurden Opfergaben an die Götter dargereicht und um deren Segen gebeten. Re:Help freut sich sehr darüber, dass bald mit dem Bau des Kindergartens begonnen wird!

Grundsteinlegung des Rapcha Kindergartens

Grundsteinlegung des Rapcha Kindergartens

v.l.n.r. Kumar Shresta, Ananda Rai, Renate u. Achim Kotz

v.l.n.r. Kumar Shresta, Ananda Rai, Renate u. Achim Kotz

Buntstifte und Zeichenblöcke für die Schüler der Shree Basakhali Secondary School

Am Nachmittag stand der letzte Termin von Re:Help auf dem Programm: die Übergabe der in Kathmandu gekauften Schreibwaren an die rund 400 Schüler. Renate Kotz händigte die Geschenke an jeden persönlich aus und es war schön zu sehen, wie sehr sich die Kinder darüber freuten.

Buntstift und Papier für die Schüler - ein Geschenk von Re:Help

Buntstift und Papier für die Schüler – ein Geschenk von Re:Help