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Wiedersehen mit Mt. Numbur

Sehr geehrte Mitglieder und Förderer!

Erst seit wenigen Tagen bin ich aus Nepal zurück, aber gedanklich sitze ich immer noch in Rapcha in Kamans Lodge bei einer Tasse heissem Ingwertee und sehe dem Kommen und Gehen der Dorfbewohner zu, welche auf einen kleinen Schwatz vorbeikommen. Es ist so viel passiert in den Tagen in denen ich im Dorf war, dass ich mich erst noch gedanklich sortieren muss. Der Grundstein für den Bau der Jungenunterkunft wurde gelegt, der kleine Tempel beim Kindergarten wurde mit einer sehr feierlichen Zeremonie eingeweiht, ich habe einige Meetings mit den verschiedenen Dorfkomitees geleitet, das Shanti Team hat ein weiteres Gesundheitscamp im Dorf abgehalten und ich habe unzählige, wunderbare Begegnungen mit den Dorfbewohner gehabt… Sie sehen, es war recht viel los und ich habe sehr glücklich und dankbar meine Heimreise angetreten. Eines kann ich Ihnen aber schon jetzt sagen: die gesamte Dorfbevölkerung ist IHNEN, liebe SpenderInnen und Mitglieder, überaus dankbar für IHRE grossartige Unterstützung, welche Re:Help dem Dorf in den letzten 10 Jahren hat zukommen lassen. Dank Ihrer Spenden ist aus dem kleinen Dorf mit der maroden Schule ein blühendes Schulzentrum geworden, welches in der gesamten Region bekannt ist. Hier mein kleiner Reisebericht:

Die Anreise nach Rapcha war diesmal eigentlich ganz angenehm. Gemeinsam mit Re:Help Vereinsmitglied Corinna, unserem Projektkoordinator Pancha sowie seiner Frau Sangita und seinen beiden Söhnen * machten wir uns von Kathmandu aus mit dem Geländewagen auf den Weg Richtung Solukhumbu. Unser Plan war, nicht die gesamte Strecke durchzufahren sondern zwei Übernachtungen einzulegen, damit Corinna ein wenig Einblick in die wunderbare Kultur hat und die schönen Orte mit ihren Klöstern sieht. Inklusive Sonnenaufgangswanderung zu einem Aussichtspunkt mit Blick auf den Himalaya und natürlich dem Mount Everest. Nach unserem letzten Zwischenstopp mit Übernachtung im Ort Junbesi machten wir uns dann auf in Richtung Phaplu, doch vorher wollten wir noch an einer Baumschule vorbeischauen, um einige Obstbäume für den Kindergarten und das Girlshostel zu kaufen. Da derzeit keine Pflanzzeit für Äpfel war, entschieden wir uns für Kiwi- und Pfirsichpflanzen. In Phaplu assen wir zu Mittag und auf der Strasse war einiges los. Eine Gruppe junger Frauen hatte einen kleinen Lautsprecher dabei und zog tanzend von Haus zu Haus. Ich stellte mir die Frage, was das zu bedeuten hatte. Pancha erklärte, dass dies ein wichtiger Bestandteil des Tihar Festivals ist. Dieses dauert fünf Tage lang und an einem davon ziehen Frauen- oder Männergruppen tanzend durch die Dörfer und bitten um Spenden oder Essen. Ich sah also diesem lustigen, buntem Treiben eine Weile zu und fing langsam an zum Rhytmus zu wippen. Und ehe ich´s mir versah, war ich auch schon unter den tanzenden Frauen und hatte einen Heidenspass. Doch lange bleiben konnte ich nicht, denn der Fahrer wartete schon auf uns, wir hatten ja den schlimmsten Teil unserer Strecke noch vor uns: die Holperstrasse nach Rapcha. Ach, was soll ich dazu sagen? Es ist nicht schön, vier Stunden lang in einem Geländewagen durchgeschüttelt zu werden, manchmal weiss man gar nicht mehr, wie oder wo man sich noch fest halten kann. Aber noch schlimmer sind diese furchterregenden, abschüssigen Passagen, in denen ich einfach nur die Luft angehalten und die Augen zugekniffen habe. Die Strecke von Phaplu nach Rapcha ist nichts für schwache Nerven.

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Neuigkeiten aus Rapcha / 10 Jahre Re:Help

Sehr geehrte/r Spender/in, liebe Vereinsmitglieder!            

Es gibt wieder jede Menge Neuigkeiten aus Nepal und unserem Verein und wir freuen uns, dass wir Ihnen darüber berichten dürfen.

Gleich zu Jahresbeginn besuchte Vereinsgründerin Renate Kotz gemeinsam mit unserem Projektkoordinator Pancha unser Partnerbergdorf Rapcha*. Die Planung für die Jungenunterkunft wurde finalisiert und zwei Meetings mit dem School-Management-Committee und dem Rapcha-Village-Committee abgehalten. Beim Meeting war auch Maya Devi Rai anwesend, die seit dem Fortgang von Narmaya als Erzieherin im Kindergarten arbeitet. Sie schilderte Renate Kotz offen und ehrlich, dass sie ihren Job sehr gerne macht, es für sie aber nicht einfach ist, so viele Kinder auf einmal zu betreuen. Daher bat sie darum, ihr ein Training in Kathmandu zu ermöglichen, um besser mit den Herausforderungen als Erzieherin umgehen zu können. Die Vorstandsvorsitzende sicherte Maya Devi seitens Re:Help die volle Unterstützung zu, nahm aber auch das Schulkomitee in die Pflicht, sich um Maya Devi zu kümmern und sie zu entlasten. Bei der Besprechung mit dem Schulkomitee stellte sich heraus, dass die Schule keinerlei Erfahrung mit dem Betrieb eines Girls Hostels hat und daher seit geraumer Zeit mit „Stay at School“ in Verhandlung stand. Dieser nepalesisch-englische Verein hat schon einige Erfahrungen in der Betreibung von Schülerunterkünften gesammelt und bereits selbst einige davon gebaut. Bis zum Ende der Abreise von Renate Kotz Ende Januar gab es zwischen der Schule und „Stay at School“ ein mündliches Übereinkommen der Zusammenarbeit und ein 5-Jahres-Vertrag sollte ausgearbeitet werden. Im Anschluss an die Meetings wurde noch einen symbolischen Spendenscheck in Höhe von EUR 3.000,- an die Schule zum Kauf wichtiger Unterrichtsmaterialien überreicht.

Schuldirektor Kumar Raj Shrestha ging im März in den wohlverdienten Ruhestand.

Zeitgleich mit dem Aufenthalt von Renate Kotz war auch wieder das medizinische Team der Shanti Leprahilfe e.V. in Rapcha, um erneut ein Gesundheitscamp durchzuführen. Behandlungen in den Bereichen Dentologie, Physiotherapie, Gynäkologie, Allgemeinmedizin und Opthalmologie wurden den Dorfbewohnern angeboten und wie groß der Bedarf war, zeigten die Patientenscharen, die teilweise fünf oder sechs Stunden zu Fuß gingen, um zum Gesundheitscamp zu gelangen. Über siebenhundert Patienten wurden innerhalb der beiden Tage vom Shanti-Team behandelt. Aber Shanti hatte nicht nur Medizin mitgebracht sondern auch jeweils vierhundert Paar Socken und Turnschuhe in den verschiedensten Größen, welche im Anschluß an das Gesundheitscamp an die Kinder verschenkt wurden. Die Re:Help Vereinsgründerin durfte gemeinsam mit Heiko Grosspietsch, General Manager von Shanti, beim Verteilen helfen und die Freude stand den Kindern ins Gesicht geschrieben, denn für viele ist es das erste Paar Schuhe, das sie besitzen. Re:Help e.V. unterstützte dieses  Gesundheitscamp mit einer Spende an die Shanti Leprahilfe in Höhe von € 5.000,- sowie der Kostenübernahme für Verpflegung und Unterbringung des 25-köpfigen Shanti Teams.

Im März wurde Schuldirektor Kumar Raj Shrestha bei einer feierlichen Zeremonie in den Ruhestand verabschiedet. Über 20 Jahre hat er die Geschicke und Geschichte der Shree Basakhali Secondary School geprägt und geleitet und über zehn Jahre durften wir mit ihm zusammenarbeiten. Wir sind ihm sehr dankbar dafür, dass er seinen Fokus immer darauf gelegt hatte, wie man die Schulbildung für die SchülerInnen kontinuierlich verbessern kann.

Ende April informierte uns unser Projektkoordinator Pancha, dass “Stay at School“ offiziell die Verantwortlichkeit für die Betreibung des Girls Hostels übernommen hat. „Stay at School“ hat bereits einige Änderungen und Verbesserungen am Gebäude vorgenommen, welche den Aufenthalt für die Betreuerinnen und die Schülerinnen noch angenehmer macht. Desweiteren wurde direkt neben dem Gebäude ein Gewächshaus gebaut, damit dort eigenes Obst und Gemüse gezogen werden kann. Wir wünschen allen Beteiligten und ganz besonders den Schülerinnen viel Erfolg!

Mitte Juni feierte Re:Help e.V. sein 10-jähriges Bestehen im Rahmen einer geselligen Jubiläumsfeier, für welche auch unser Projektkoordinator Pancha aus Nepal angereist war*. Es war ein schönes Fest und Pancha freute sich darüber, viele Mitglieder unseres Vereins, welche bei der Feier anwesend waren, persönlich kennenzulernen und brachte in seiner Rede den Dank der Dorfgemeinschaft von Rapcha zum Ausdruck: „Die Dorfbewohner sind sehr glücklich über die Zusammenarbeit mit Re:Help, denn mit dem Verein haben sich die Lebensbedingungen in meinem Heimatdorf Rapcha sichtlich verbessert. Insbesondere in den Bereichen Bildung und medizinischer Versorgung hat Re:Help Meilensteine gesetzt. Dafür sind wir Ihnen allen unendlich dankbar.“ Uns allen wird dieses Fest in schöner Erinnerung bleiben.

Die nächste Projektreise findet im November 2023 statt. Gemeinsam mit einem Vereinsmitglied wird Renate Kotz nach Nepal reisen und mit der Dorfgemeinschaft den Grundstein für den Bau der Jungenunterkunft legen.

Liebe Spender/in, liebe Vereinsmitglieder! Danke, dass Sie den Menschen in Rapcha Hoffnung spenden und es uns durch Ihre großartige, finanzielle Unterstützung möglich ist dort Hilfe zu leisten, wo sie benötigt wird. Wir freuen uns über jede Spende und danken Ihnen für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit!

Mit herzlichen Grüßen, Ihr Re:Help Team

*alle Reisekosten von Renate Kotz und Pancha Rai wurden mit privaten Mitteln finanziert.

14 Stunden für 306 Kilometer

Liebe Mitglieder, sehr geehrte SpenderInnen und Unterstützer!

Seit wenigen Tagen bin ich aus Nepal zurück und freue mich sehr darüber, dass ich Ihnen viele erfreuliche Neuigkeiten aus dem Dorf berichten darf. Die Projektreise war ein voller Erfolg und ich danke der Shanti Leprahilfe e.V. insbesondere Gründerin Marianne Grosspietsch und ihrem Sohn Heiko dafür, dass ich auch diesmal die Gelegenheit erhielt, am Shanti Gesundheitscamp in Rapcha teilzuhaben. Euer deutsch-nepalesischer Verein Shanti Sewa Griha ist ein großer Segen für die arme Bevölkerung von Nepal und ich danke euch von Herzen für euren unermüdlichen Einsatz. Anhand meines kleinen Reiseberichts und vielen, eindrücklichen Fotos versuche ich hier meine Erlebnisse in Rapcha wiederzugeben.

Ich kann meine Beine nicht mehr spüren. Vom langen Sitzen waren sie eingeschlafen. Wieviele Stunden waren wir schon unterwegs? Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Ein Blick durch die Windschutzscheibe offenbahrte nichts als Dunkelheit, schwächlich erleuchtet durch die Scheinwerfer des klapprigen Geländewagens. Der Fahrer sprach kein Wort mit mir, auch er war müde und musste sich auf die Strasse konzentrieren. Strasse? Das hier war keine Strasse, sondern ein endloser Pfad durch Nepals Berge. Immer wieder musste der Fahrer großen Felsbrocken und riesigen Schlaglöchern ausweichen, die Fahrgeschwindigkeit hatte sich auf Schritttempo reduziert. Früh morgens um 6 Uhr waren wir in Kathmandu gestartet, alle der Meinung, wir werden bestimmt noch vor Sonnenuntergang in Rapcha eintreffen. Welch ein Trugschluß! Zuerst fuhr ich im großen und sehr bequemen Geländewagen von Heiko mit. Pancha und ich hatten uns um 4 Uhr in Kathmandu bei Shanti Sewa Griha mit dem Team dort verabredet, um gemeinsam mit ihnen nach Rapcha zu fahren. Shanti wollte im Dorf das nächste Gesundheitscamp abhalten und Heiko Grosspietsch, Sohn der Shanti-Gründerin und General Manager des Vereins hatte Pancha und mir angeboten, uns ins Dorf mitzunehmen. Die Fahrzeuge wurden gepackt, Tetriskenntnisse waren erforderlich, um die wichtige, medizinische Ausrüstung verladen zu bekommen. Aber dann waren da auch noch jeweils 400 Paar Schuhe und Socken, warme Jacken für die Kinder von Rapcha und nicht zu vergessen: Litho! Das Aufbaunahrungsmittel, welches wichtige Nährstoffe liefert. Das Laden nahm viel Zeit in Anspruch und so verliessen wir erst um kurz nach 6 Uhr die nepalesische Hauptstadt. Anfangs war die Strasse noch gut, meistens asphaltiert und mit wenigen Schlaglöchern. Je weiter man sich aber Richtung Solukhumbu bewegte, umso schlechter wurden die Strassenverhältnisse. Aber das kannte ich ja bereits von meinem letzten Aufenthalt in Nepal, bei dem wir auch im Geländewagen nach Rapcha gefahren waren. Nach schier endlosen Stunden kamen wir kurz vor Sonnenuntergang in der Bezirksstadt Saleri an. Von hier waren es „nur“ noch ca. 35 Kilometer bis ins Dorf Rapcha. Nun war die Frage: weiterfahren und auf volles Risiko gehen? Für ortsunkundige Fahrer konnte das lebensgefährlich sein. Für Heiko war klar, dass er dieses Risiko nicht eingehen wird. Zu groß war die Verantwortung für sein Team, welches aus 24 Leuten bestand. Und so entschied er, dass die Nacht in der kleinen Stadt Phaplu (sie liegt direkt neben Saleri) verbracht und die letzte Etappe nach Rapcha früh morgens gefahren wird. Nur ein Geländewagen des Shanti-Konvois sollte heute Nacht noch weiter nach Rapcha fahren. Ich witterte meine Chance, heute noch ins Dorf zu kommen. Ich kläre schnell mit unserem Projektleiter Pancha ab, dass ich weiterfahren möchte und schon sass ich bei dem wortkargen Fahrer auf dem Beifahrersitz. Pancha wollte später nachkommen, er musste noch Einiges in Phaplu organisieren. Er reichte mir zum Abschied die Hand und meinte „Good luck!“. In dem Moment wurde mir klar, was ich verdrängt hatte: die Strasse bei Nacht zu befahren konnte das Leben kosten. Ich rief ihm noch zu: „Kann ich dem Fahrer vertrauen?“. Er antwortete: „Ja, ich verpreche es dir. Du wirst heil im Dorf ankommen.“. Mir rutschte das Herz in die Hose.

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Neues aus Nepal

Sehr geehrte/r Spender/in, liebe Vereinsmitglieder!   

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und wir möchten Sie über den Fortgang unserer Projekte, die Spendengeldverwendung sowie über Neuigkeiten aus Rapcha und Nepal informieren.

Kurz nachdem wir unseren Juni-Newsletter online gestellt hatten, erreichte uns die Nachricht, dass das Shanti Team erneut ein Gesundheitscamp in Rapcha abgehalten hatte. Neben dem bekannten Team vom Vorjahr, welches medizinische Behandlungen in den Bereichen Dentologie, Gynäkologie, Allgemeinmedizin und Opthalmologie durchführte, war diesmal auch eine Physiotherapeutin mit dabei. Aufgrund der schweren, körperlichen Arbeit, welche die Dorfbewohner täglich auf den Feldern verrichten müssen, haben viele Patienten große Probleme mit dem Bewegungsapparat. Wir freuen uns sehr darüber, dass der Verein Shanti Leprahilfe e.V. den Dorfbewohner von Rapcha und den umliegenden Gemeinden erneut kostenlose Behandlungen zukommen hat lassen. Re:Help e.V. unterstützte dieses  Gesundheitscamp mit einer Spende in Höhe von € 2.500,- sowie der Kostenübernahme für Unterbringung und Verpflegung des Shanti Teams während ihres Aufenthalts in Rapcha.

Diesmal beim Health Camp mit dabei: eine Physiotherapeutin.

Ebenfalls im Juni erhielten wir die Nachricht von unserem Projektleiter Pancha, dass es Neuigkeiten bezüglich des von Re:Help gebauten Kindergartens gibt. Erzieherin Narmaya hatte gekündigt, um in Namche Bazaar eine Stelle als Lehrerin anzutreten. Seit Eröffnung des Kindergartens in 2017 war Narmaya die gute Seele des Hauses und hat sich mit viel Liebe und Fürsorge um die Kinder gekümmert. Wir werden sie und ihre fröhliche, offene Art sehr vermissen. Interimsmässig wurde die offene Stelle von Maya Devi Rai besetzt und wie es scheint, gefällt ihr die Arbeit so gut, dass sie dem Kindergarten auch weiterhin erhalten bleibt.

Doch auch sehr traurige Nachrichten erreichten uns im vergangenen Sommer aus Rapcha. Bhim Rai, Lehrer an der Shree Basakhali Secondary School, hatte Suizid begangen. Die Schule hat mit ihm einen unglaublich sympathischen und beliebten Lehrer verloren und die Lücke, welche er hinterlässt, ist groß. Möge seine Seele den Frieden finden, den er hier auf Erden vergeblich gesucht hat.

Die Schule trauert um Bhim Rai.

Die neue Mädchenunterkunft, welche bei unserem letzten Besuch im Dorf im Vorjahr von uns eingeweiht wurde, erfreut sich bei den Schülerinnen sehr grosser Beliebtheit. Hier haben die Mädchen einen sicheren und gemütlichen Ort, um sich voll und ganz auf das Lernen zu konzentrieren und sich auf wichtige Prüfungen vorzubereiten.  Die LehrerInnen der Shree Basakhali Secondary School kümmern sich um die Aufsicht und die Betreuung der Mädchen.

In Nepal sind wie befürchtet die Preise für Lebensmittel, Benzin und Gas drastisch gestiegen. Von Salz bis hin zum Öl ist alles teurer geworden, Getreide ist jedoch am meisten von der Teuerung betroffen. Und auch Früchte sind unbezahlbar geworden. Besonders die Stadtbevölkerung stöhnt unter den Preisanstiegen. Welch großes Glück, dass die Menschen in Rapcha das Meiste selbst anbauen können und der Boden vieles gedeihen lässt.

Mit Ausbruch der Regenzeit (meist im Juni) haben die Erkrankungen an Dengue-Fieber seither drastisch zugenommen. Bisher gibt es rund vierzigtausend registrierte Fälle aus 77 Bezirken, welche in Krankenhäusern behandelt wurden, mehrere tausend Patienten lagen mit der Erkrankung zu Hause. 47 Menschen starben bisher. Besorgniserregend ist laut einem Bericht der Vereinten Nationen, dass die globale Erwärmung die Höhenverbreitung von Anopheles-, Culex- und Aedes-Mücken in Nepal auf über 2.000 Meter Höhe ausgedehnt hat. Die Epidemie wird umso schlimmer, da unterentwickelte Länder wie Nepal mit den schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels fertig werden müssen.

Die nächste Projektreise wird wahrscheinlich im Januar 2023 stattfinden. Wir werden die finalen Baupläne für die Jungenunterkunft mit den Zuständigen vor Ort besprechen und ein Meeting mit den Jugendlichen aus Rapcha abhalten um herauszufinden, was sich im Dorf verändern muss, damit langfristig der Landflucht bei der jungen Generation entgegengewirkt werden kann. Anstoss dafür gab uns die Geschichte von Rabi Rai.

Rabis Leben war schon von Jugend an alles andere als einfach. Er war 14 Jahre alt als sein Vater einen schweren Arbeitsunfall hatte mit den schlimmen Folgen einer Querschnittslähmung. Kurz nach dem Unfall erkrankte Rabis Mutter an Brustkrebs und verstarb wenige Monate nach der Diagnose. Rabiversuchte, die Schule weiter zu besuchen, allerdings war der Hunger in der Familie groß, denn keiner war jetzt noch da, um die Familie zu versorgen. Also musste Rabi im Alter von 14 Jahren Prioritäten setzen. Er nahm jeden Job an, den er kriegen konnte. Egal, was es war- Rabi tat es. Er wurde erwachsen, heiratete Sangeeta und ist stolzer Vater von Aadarsha (8). Doch die Not und die große Arbeitslosigkeit in Nepal trieben Rabi ins ferne Malaysia. Dort arbeitet er 12 Stunden pro Tag an 6 Tagen pro Woche und ist von seiner Frau Sangeeta und seinem Sohn getrennt. Auch wenn er seine Familie, seine Freunde und sein Dorf schrecklich vermisst, so ist für Rabi das Wichtigste, dass er seinem Sohn eine bessere Zukunft bieten kann. 

Aardarsha wird seinen Vater zwei Jahre nicht sehen.

Liebe Spender/in, liebe Vereinsmitglieder! Danke, dass Sie den Menschen in Rapcha Hoffnung spenden und es uns durch Ihre großartige, finanzielle Unterstützung möglich ist dort Hilfe zu leisten, wo sie benötigt wird. Wir freuen uns über jede Spende und danken Ihnen für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit!

Mit herzlichen Grüßen, Ihr Re:Help Team

Neuigkeiten aus Nepal

Sehr geehrte/r Spender/in, liebe Vereinsmitglieder!    

 „The girls are very happy and feel very comfortable at the girlshostel. At the moment the teacher staff take care to them. Many thanks to all members and donors of Re:Help for the great support! We are very thankful that we can promote and support the school education of the girls even more specifically!“ Nachricht von Pancha an Re:Help vom 21.02.2022

Die ersten Bewohnerinnen der neuen Mädchenunterkunft sind im Februar eingezogen.

(Übersetzung: „Die Mädchen sind sehr glücklich und fühlen sich im Girlshostel sehr wohl. Im Moment kümmern sich die Lehrerinnen und Lehrer um sie. Vielen Dank an alle Mitglieder und Spender von Re:Help für die grossartige Unterstützung! Wir sind sehr dankbar dafür, dass wir damit die Schulbildung der Mädchen noch gezielter fördern und unterstützen können!“)

Wie sehr hat uns diese Nachricht von unserem Projektkoordinator Pancha gefreut! Die ersten Schülerinnen sind im Februar in die neue Mädchenunterkunft von Rapcha eingezogen und hauchten dem Gebäude Leben ein. Unter Aufsicht des Lehrerteams konnten sich die zehn Mädchen in den folgenden Wochen voll und ganz auf das Lernen konzentrieren und sich auf ihre Prüfungen vorbereiten. Pancha schaute persönlich bei den Schülerinnen vorbei und auch ein Treffen mit dem Schulkomitee stand auf seiner Agenda. Das nächste große Re:Help Projekt „Bau der Jungenunterkünfte“ wurde besprochen. Neue Kostenberechnungen und Zeichnungen sollen eingeholt werden, damit im Herbst die Pläne fixiert werden können und mit dem Bau begonnen werden kann.

Besonders freuen wir uns immer, wenn wir Nachrichten von Narmaya erhalten. Sie ist seit 2017 Erzieherin im von Re:Help finanzierten Kindergarten von Rapcha und seit dem ersten Tag mit Eifer und Freude bei der Arbeit. Manchmal schickt sie kurze Videos und Bilder. Natürlich geht uns das Herz dabei auf, wenn wir sehen, wie fröhlich und ausgelassen die Kinder toben und spielen. Welch ein Segen, dass die Kinder in Rapcha in Frieden aufwachsen dürfen.

Am 13. Mai fanden in Nepal die Kommunalwahlen statt. Auch in Rapcha gingen die Bewohner fleissig zur Urne, um einen neuen Gemeinderat und dessen Vorsitzenden zu wählen. Nun gestaltet sich so eine Wahl in Nepal etwas anders als man es hierzulande gewohnt ist. Bis zur nepalweiten, vollständigen Auszählung der Stimmen sind die Schulen geschlossen und das öffentliche Leben steht weitestgehend still. Diesmal dauerte die Auszählung ca. 10 Tage bis die offiziellen Ergebnisse landesweit verkündet wurden. Rapcha hat nun einen Vorsitzenden des Gemeinderats, welchen wir sehr gut kennen. Wenn wir bei unseren Besuchen im Dorf unsere Zelte aufschlugen, dann immer auf dem Grund und Boden von Panchas Bruder Chandra. Und dieser wurde nun zum neuen Vorsitzenden des Gemeinderats gewählt. Wir gratulieren herzlich und wünschen ihm und seinem Team eine erfolgreiche Amtsperiode.

Chandra (rechts) wurde zum neuen Vorsitzenden des Gemeinderats gewählt. Wir gratulieren ihm und seiner Frau Maya Devi

Pandemiebedingt waren die letzten zwei Jahre für die gesamte nepalesische Bevölkerung sehr hart. Der Tourismus, wichtigste Einnahmequelle des Landes, kam komplett zum Erliegen und die Menschen wurden von einem Tag auf den anderen arbeitslos. Verzweiflung, Hunger und Hoffnungslosigkeit breiteten sich wie eine schwarze Decke über die ansonsten so fröhlichen, positiven Seelen der Menschen aus. Im vergangenen Frühjahr lockerte die Regierung die Einreisebestimmungen für Besucher und der Tourismus nahm langsam wieder Fahrt auf. Doch nun folgt das nächste Problem! Denn der Krieg zwischen der Ukraine und Russland bleibt auch für die Menschen in Nepal nicht ohne Folgen. Indien ist der zweitgrösste Exporteur von Weizen weltweit. Seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs hat die indische Regierung ein Ausfuhrverbot erlassen. Dies trifft Nepal hart! Aufgrund seiner Topografie sind nur rund 30% der Fläche Nepals landwirtschaftlich nutzbar und das Land auf Lebensmittelimporte angewiesen. Ausserdem gibt es erhebliche Preissteigerungen bei Benzin, Diesel, Gas und Öl. Dies trifft besonders die arme Bevölkerung in den Ballungsgebieten in und rund um Kathmandu und Pokhara und könnte eine neue Krise auslösen. Welch ein Glück, dass die Menschen in Rapcha einen fruchtbaren Boden haben und so vieles dort gut wächst!

Hier noch eine Terminankündigung für Juli: Auf Initiative der Betreiber der „Panoramahütte am Blockhaus“, Birgit und Berni Junge, findet am Samstag, 02.07. und Sonntag 03.07. ein Nepalwochenende statt. Angedacht sind kurze Vorträge von Renate Kotz gemeinsam mit dem Ehepaar Heike und Mani Rai. Mani stammt aus dem Dorf Rapcha und lebt seit 2017 mit Heike in Frankfurt. Wir freuen uns schon jetzt auf interessante Gespräche und viele Gäste! Genauere Informationen finden Sie hier auf unserer Homepage unter der Kategorie „Termine“.

Liebe Spender/in, liebe Vereinsmitglieder! Danke, dass Sie den Menschen in Rapcha Hoffnung spenden und es uns durch Ihre großartige, finanzielle Unterstützung möglich ist, dort Hilfe zu leisten, wo sie benötigt wird. Wir freuen uns über jede Spende und danken Ihnen für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit!

Mit herzlichen Grüßen, Ihr Re:Help Team

Nepal meets Oberberg

GROSSES NEPALWOCHENENDE an und in der Panoramahütte am 2. und 3. Juli 2022!

Freut Euch auf Nepal-Feeling pur bei original nepalesischen Speisen und Getränken, Kultur und Musik, Info- und Verkaufsständen, Vorträgen, Filmbeiträgen, u.v.m. Die Vorträge mit anschließendem „Chia Gaf“ (Diskussionsrunde mit Fragen aus dem Publikum) finden am Samstag um 14 Uhr und 18 Uhr, sowie Sonntag, um 11 Uhr und 14 Uhr statt. Renate Kotz gibt dabei gemeinsam mit Mani Rai aus dem Dorf Rapcha (Nepal) intensive und beeindruckende Einblicke in die Kultur und das Leben in Nepal und in die wichtige Arbeit ihres Vereines vor Ort. Der Erlös des Wochenendes wird zugunsten des Vereines Re:Help für soziale Projekte in Nepal gespendet.

Tausend Dank schon jetzt an die Hüttenbetreiber Birgit und Berni Junge für eure GROSSARTIGE UNTERSTÜTZUNG! Wir freuen uns auf ein wunderbares Wochenende mit ganz viel Nepalfeeling!

…wie wenig es braucht, um einem anderen Menschen zu helfen!

Liebe Mitglieder, sehr geehrte SpenderInnen!

Wunderbare Tage in Nepal liegen hinter Renate und Achim Kotz und wir freuen uns sehr darüber, dass wir Ihnen viele gute Neuigkeiten berichten dürfen. Die Projektreise war mit Hilfe der grossartigen Unterstützung des Vereins Shanti Leprahilfe e.V. und unseres nepalesischen Projektkoordinators Pancha Rai ein voller Erfolg. Hier der ausführliche Reisebericht von Renate Kotz, der Sie an den Erlebnissen in Nepal teilhaben lassen möchte.

Die Tage vor unserer Abreise war mir ein wenig bang zumute. Zwischen purer Vorfreude auf das Dorf und die Menschen, die mir so sehr am Herzen liegen, war ich doch etwas in meiner Euphorie gebremst. Würde uns Corona so kurz vor unserem Reisestart einen Strich durch die Rechnung machen? Wenn mich diese Pandemie eines gelehrt hatte, dann: es kann sich alles in der letzten Minute ändern. Aber die Götter meinten es gut mit uns und am 25.11. landeten wir am internationalen Flughafen von Kathmandu. Nun war meine Vorfreude kaum mehr im Zaum zu halten! Schon beim Betreten der Fahrgasttreppe des Flugzeugs beim Aussteigen kroch mir ein liebgewonner Geruch in die Nase. Der Duft der verbrannten Kräuter und Räucherstäbchen, welche in der ganzen Stadt vor sich hin qualmten. Draussen wartete Pancha bereits auf uns und wir freuten uns sehr, ihn nach zwei Jahren coronabedingter Nepal-Abstinenz endlich wiederzusehen. Continue reading »

Ein Geschenk des Himmels

Liebe Vereinsmitglieder, liebe SpenderInnen!
In knapp einer Woche heisst es für Renate und Achim Kotz: Auf nach Nepal! 🇳🇵

Die gemeinsame Projektreise mit unseren deutschen Ärztinnen wurde zwar coronabedingt leider nochmals um ein Jahr verschoben, dennoch benötigen wir dringend ärztliche Versorgung im Dorf Rapcha. Der Verein „Shanti Leprahilfe e.V.“ betreibt in Kathmandu u.a. ein eigenes Krankenhaus 🏨 mit bestens ausgebildetem Personal. Mit Hilfe von Shanti bekommen wir die großartige Möglichkeit, den Dorfbewohner wichtige medizinische Behandlungen anzubieten. Während des Aufenthalts im Dorf wird ein nepalesisches Ärzteteam für zwei Tage ein Gesundheitscamp in Rapcha abhalten und die DorfbewohnerInnen in den Bereichen Dental, Gynäkologie und Allgemeinmedizin behandeln. 🤩 Tausend Dank an Shanti Leprahilfe e.V. – ganz besonders an die Gründerin Frau Marianne Grosspietsch! Wir sind gespannt auf die Zeit im Dorf, freuen uns auf das Wiedersehen mit den Menschen, die uns so sehr am Herzen liegen und hoffen, dass alles klappen wird!

Erfahren Sie mehr über Shanti Leprahilfe e.V. und die Projekte dieses Vereins auf https://shanti-leprahilfe.de/de/projekte