Rückblick und Ausblick

Sehr geehrte/r Spender/in, liebe Vereinsmitglieder!

Vor über fünf Jahren bebte in Nepal die Erde. Tausende Menschen verloren ihr Leben und über eine halbe Million Nepalesen wurden obdachlos. Obwohl die Erdbeben als die tödlichste Katastrophe in der Geschichte Nepals gilt, haben sich die Menschen dort Stück für Stück wieder Existenzen aufgebaut und sich langsam von den traumatischen Erlebnissen im Jahr 2015 erholt. Nun stürzte Corona die Bevölkerung in eine Existenzkrise. Mit Ausbruch der Pandemie ist der Tourismus komplett zum Erliegen gekommen, tausende Nepalesen sind arbeitslos und die Regierung erliess mehrere Lockdowns. Tagelöhner, die in Kathmandu und den anderen größeren Städten täglich ums Überleben kämpfen, sind jetzt Angst und Hunger hilflos ausgesetzt. Gewohnt daran, täglich kleine Arbeiten in der Umgebung zum Broterwerb und Leben zu haben, gibt es jetzt nicht die geringste Chance Geld zu verdienen und die Familie durchzubringen. Die Folgen der Corona Krise sind für die Bevölkerung in Nepal weitaus schlimmer als nach der Erdbebenkatastrophe 2015. Darüber hinaus ist die politische Situation instabil, Hilfe von Seiten der Regierung kommt bei der Bevölkerung nicht an. Umso wertvoller und wichtiger ist die Arbeit von kleinen Hilfsorganisationen, die direkt Hilfe vor Ort leisten.

Unserem Verein war es ein Anliegen, auch die bedürftigen Menschen in der Hauptstadt Kathmandu zu unterstützen. Nach einem persönlichen Austausch mit Marianne Großpietsch, Gründerin des Dortmunder Vereins Shanti Leprahilfe (www.shanti-leprahilfe.de), beschloss Re:Help, die Initiative des Vereins zu unterstützen. Shanti ist seit über 28 Jahren in Nepal aktiv und betreibt dort unter anderem in Nepals Hauptstadt Kathmandu eine Armenküche. Neben sauberem Trinkwasser gibt der Verein dort täglich etwa 1200 Essen für bedürftige Menschen aus. Mit unserer Spende in Höhe von € 6.000 finanzierte Re:Help die Ausgabe von 36000 Mahlzeiten, die in vier Slums in Kathmandu unter den Ärmsten der Armen verteilt wurden.

Uns ist es wichtig, dass jeder Spendeneuro genau dort ankommt, wofür er vorgesehen ist. Das ist auch bei unserer Spende an die Shanti Leprahilfe in Kathmandu nicht anders. Unser Projektkoordinator und Vertrauensmann Pancha traf sich daher mit Shanti-Projektkoordinator Bijendra, um sich ein Bild von dieser wichtigen Einrichtung zu machen.

Die beiden Projektkoordinatoren Pancha und Bijendra

Shanti verteilt Essen in den Slums von Kathmandu

Was gibt es Neues aus Rapcha? Wie uns Pancha berichtete, gab es bisher im Dorf noch keinen nachgewiesenen Corona Fall. Die Dorfbevölkerung darf wie gewohnt ihrem Tagewerk nachgehen, jedoch keine Versammlungen oder Feste abhalten. Das Einreiseverbot für Touristen trifft auch die Bevölkerung von Rapcha hart, denn viele Dorfbewohner verdienten sich als Träger, Köche oder Guides ein existenzsicherndes Zusatzeinkommen. Dazu kommt bei vielen eine Schuldenlast, da nach der Erdbebenkatastrophe im Jahr 2015 die meisten Häuser entweder aufwändig saniert oder teilweise neu aufgebaut werden mussten. Nun muss mit dem Wenigen, das die Ernte hergibt die gesamte Familie ernährt werden. Die Schule und der Kindergarten sind seit Ende September – nach mehr als 6 Monaten coronabedingter Schliessung – wieder geöffnet. Strenge Hygienemassnahmen müssen eingehalten werden. Aber immerhin findet wieder ein regulärer Unterricht statt.

Frontansicht der Mädchenunterkunft

Unser aktuelles Projekt „Bau der Mädchenunterkunft“ ist noch nicht fertiggestellt. Baustopps aufgrund von Corona-Lockdowns und der heftige Monsoon im Sommer haben den Zeitplan nach hinten geworfen. Die Strasse nach Salleri war wegen Erdrutschen lange Zeit blockiert und ein Transport der Baumaterialien nicht möglich. Wie uns Pancha mitteilte, ist die Strasse nun wieder offen und die Handwerker können die restlichen Arbeiten am Gebäude durchführen. Die Fertigstellung ist bis Ende des Jahres geplant und sobald dieses Projekt abgeschlossen ist, beginnt die Planung der Jungenunterkunft.

Leider konnte unsere geplante Projektreise nach Rapcha im Oktober 2020 nicht stattfinden und unser Health-Camp musste verschoben werden. Zahnärztin Frau Dr. Elke Alberts, Allgemeinmedizinerin Frau Dr. Julia Rüggeberg und Intensivkrankenschwester Frau Beatrice Wolf werden nun im Oktober 2021 die Dorfbewohner kostenlos medizinisch behandeln. Drücken wir die Daumen, dass es klappt!

Liebe Spender/in, liebe Vereinsmitglieder! Aufgrund Ihrer großartigen finanziellen Unterstützung ist es uns möglich, dort Hilfe zu leisten, wo sie benötigt wird.  Vielen Dank für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit! Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut durch diese turbulenten Zeiten!